Das „Yo! Sushi und Ramen befindet sich an der Weserspitze, direkt gegenüber der Straßenbahnhaltestelle. Hier ist ordentlich was los, aber kein Ort an dem man in Deutschland einen Ramenshop vermuten würde.
Ambiente

Im Laden ist nicht viel los. Er ist etwas heruntergekommen, sehr einfach einrichtet und spärlich dekoriert. Die Schwingtür an der Theke hängt etwas schief und dahinter steht ein älterer Herr. Wenn man jetzt noch an der Theke essen könnte, könnte der Laden auch in Japan stehen. OK, vielleicht etwas zu geräumig für Japan. Angenehm ist das Fehlen von Hintergrundmusik.

Die Tische sind ebenfalls etwas schief, die Stühle aber neu und bequem. Alles ist sauber und macht einen im Rahmen der Möglichkeiten gepflegten Eindruck. Der Ramenmeister ist sehr ruhig und zurückhaltend und redet wenig. Er wirkt etwas unkoordiniert, hat den Laden aber im Griff.
Dei Getränke gibt es in Dosen aus einem Kühlschrank und man muss ich sich aktiv darum bemühen, gefragt wird man nicht.
Das Ramen

Ich habe ein „Shoyu Ramen“ (Brühe mit Sojasauce) bestellt. Es kommt in einer üblich großen Schüssel. Eigentlich sollte ein Shoyu-Ramen klar sein, ich bin mir daher nicht ganz sicher, ob ich das Richtige bekommen habe. Aber egal. Es macht einen einfachen Eindruck ohne viel Schnickschnack. Vielleicht etwas zu wenig, bei der Präsentation könnte man noch etwas arbeiten.
Die Zutaten sind sehr grundlegend: Sojasprossen, ein halbes Ei, Pak Choi und flache, anscheinend selbst gemachte Nudeln.
Die Brühe ist leicht sämig, nicht zu salzig und auch nicht fettig. Der Schweinebauch leicht angebraten und gut durchwachsen. Pak Choi und Mais sind für ein Ramen eher unüblich, passen aber ganz gut.
Ungewöhnlich sind die Nudeln. In Ramen sind es normalerweise dünne, runde Weizennudeln. Hier sind es aber flache raue Nudeln und sie scheinen selbst gemacht zu sein. Sie geben dem Ramen einen etwas anderen Geschmack als erwartet und sind definitiv ein Alleinstellungsmerkmal.
Im Gegensatz zu manchen anderen Ramen kann man dieses locker aufessen ohne das einem die Brühe zu eintönig wird.
Fazit
In einem authentischen Laden wird ein solides, einfaches Ramen serviert. Es konzentriert sich auf die Zutaten Nudeln und Schweinebauch. Wer ein „fancy“ japanisches Gericht haben möchte ist hier falsch.
12 Euro ist ein üblicher Preis und woanders bekommt man vielleicht etwas mehr geboten. Für einen schnellen Imbiss und zum Sattwerden ist dies der richtige Ort – also die Definition eines Ramenshops. Insgesamt bekommt das Ramen gute 6 von 10 Punkten.
Hinweis: Wer an den gereichten Stäbchen verzweifelt, kann sich auch eine Gabel bringen lassen.